Geschrieben von Uschi Ankelin von "Unterwegs ist das Ziel" geschrieben. Vielen Dank dafür.
Warum ich christlichen Schmuck trage?
Mein erstes „Kreuzkettchen“ habe ich zur Konfirmation bekommen. Dieses durfte ich mir im Juweliergeschäft selber aussuchen. Das war damals eine aufregende Sache für mich als Teenie. Meine Mutter machte mir klar, dass ich dies gut überlegen müsse, denn ich würde ja diesen Kettenanhänger den Rest meines Lebens tragen. Es sollte ein Anhänger aus Silber sein, nicht zu groß und nicht zu klein.
Sie erklärte mir das ich so einen Kettenanhänger zwingend bräuchte und den dann auch permanent tragen solle, weil er was mit dem Schutz Gottes zu tun hat. Dieses Mal müsse ich nicht auf den Preis gucken, nicht wie sonst, wo sie oft darauf eingewirkt hatte, das ich mir das billigere Teil aussuchen solle. Aber sie betonte auch, das ein teures oder größeres Kreuz nicht mehr Schutz bieten würde. Im Gegenteil „wenn es zu groß ist, ziehst Du es nicht immer an“.
Ich wählte ein schönes Kreuz aus und trug es wirklich viele Jahre permanent. Ein paar mal war die Kette kaputt gegangen. Das war für meine Mutter jedes Mal ein Drama und es musste so schnell wie möglich ein Ersatz beschafft werden. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass man nicht ohne sein durfte, aber wirklich verstanden „warum" hatte ich nicht.
Später, als ich nicht mehr in ihrem Haushalt lebte, hatte ich es verloren. Noch lange Zeit versuchte ich das vor meiner Mutter zu verheimlichen. Mittlerweile habe ich ein neues, ziemlich ähnliches Kreuz. Ich denke, sie hat nie bemerkt, dass es nicht mehr mein „Konfi-Kreuz“ ist.
Unter Gottes Schutz
Die Denkweise meiner Mutter, dass man nur mit einem Kreuz um den Hals unter Gottes Schutz steht, hatte ich lange auch übernommen. Bis ich dann etwa Mitte 30 zu einem „Lebendigen Glauben“ gekommen bin. Ich hatte durch persönliche Erlebnisse erkannt, dass unser Gott nicht irgendwo im Himmel ein weißhaariger Alter Mann ist, der nur auf uns aufpasst, wenn wir brav den richtigen Schmuck tragen. Ich begann regelmäßig in eine Freikirchliche Gemeinde zu gehen. Als ich verstand das Jesus Christus für meine persönlichen Sünden gestorben ist und immer bei mir ist, fand ich diesen kleinen Gegenstand an meiner Halskette gar nicht mehr so wichtig.
Je mehr ich an Jesus glaubte um so seltener trug ich diesen Kettenanhänger. Bis mich dann mal eine Freundin in der Gemeinde darauf ansprach: „warum trägst Du Dein Kreuz nicht mehr? Willst Du ihn nicht bezeugen?“…
Hä? Noch nie hatte mich jemand auf diesen Kettenanhänger angesprochen. Ich dachte immer, da achtet keiner drauf. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich solche „äußerlichen Dinge“ nicht mehr brauchen würde, weil ich Jesus ja in meinem Herzen hätte. Doch daraufhin erklärte sie mir ganz neu, warum ein gläubiger Mensch ein christliches Symbol trägt.
Zuvor dachte ich immer, ich müsse das Kreuz tragen, damit es mir nutzt und ich beschützt bin. Dabei ging es nur um mich und nicht um die anderen Menschen – dachte ich. Doch dieses Gespräch machte mir klar, dass es in Wahrheit um etwas ganz anderes geht.
Den Glauben anderen Zeigen
Es geht dabei darum, anderen Menschen zu zeigen, an was wir glauben. Sie mit diesen kleinen dezenten Zeichen auf unsere Herzenshaltung hinweisen.
Also genau das Gegenteil wie ich es gemacht hatte. Im Grunde brauchte ich das Kreuz jetzt erst recht, weil ich ja Jesus in meinem Herzen hatte.
In der darauf folgenden Zeit habe viel mit anderen Schmuckstücken experimentiert, mit Armbändern und Ringen und ganz besonders mit Ohrschmuck. Ich stellte fest, dass ich auf wechselnden Ohrschmuck am ehesten angesprochen wurde.
Und genau dies entwickelte sich zu meinem Ziel! Von der Bibel her haben alle Christen grundsätzlich den Auftrag, unseren Glauben zu bezeugen. Und die Aussage „Notfalls mit Worten“ trifft es für mich besonders. Wir sollen nicht rum rennen und jeder Person die wir treffen, Bibelverse um die Ohren hauen oder gar missionieren. Aber wenn wir irgendwas an uns haben, was die Menschen neugierig macht, dann leben wir unseren Glauben richtig.
Selbstverständlich sind jetzt hier immaterielle Dinge gemeint wie Zuversicht, Frieden und Hoffnung … aber ein Schmuckstück, dass dem Gegenüber auffällt und der dann vielleicht sogar mal fragt „warum trägst Du das?“ kann eine geeignete Basis für ein gutes Gespräch über meinen Glauben werden.
Mittlerer Weile bin ich davon überzeugt , dass mein Glaube nicht von einem bestimmten Schmuckteil abhängt. Die Beziehung mit meinem Gott ist immer da, ob nun an meinem Hals ein Kreuz hängt oder nicht. Aber ich kann den anderen Menschen zeigen, woran ich glaube. Das darf durchaus mit wechselndem „Modeschmuck“ der nicht aus echtem Gold oder Silber ist, passieren. Denn der Wert meines Glaubens hängt nicht vom Wert des Schmuckes ab. Gott sieht nicht auf den Schmuck, sondern auf das Herz. Die Menschen um uns herum allerdings sehen oft nur das Äußerliche.
Monika Richter (Freitag, 04 Februar 2022)
Es ist schön, wenn man seinen Glauben offen tragen kann. Toller Beitrag.
Kirchhoffer Christa (Mittwoch, 02 Juni 2021 23:30)
Guter Beitrag von Uschi